1020 Wien, Engerthstraße 149

Baubeginn: September 2018
Fertigstellung: Dezember 2019

Vier Dachgeschosswohnungen wurden hier realisiert:

Architektur

Im Stadtplan von 1858 liegt das Grundstück direkt am Wasser der Donau, die Umgebung ist nur sehr vereinzelt bebaut. Im Franziszeischen Kataster von 1829 ist erkennbar, dass sich die Liegenschaft damals auf einer Flussterrasse des sogenannten Kaiserwassers befunden hat. Diese sich ständig verändernden Arme und Terrassen wurden im Zuge der ersten Donauregulierung im Jahre 1870 baulich begradigt. Es wurde ein Hauptarm, die heutige Alte Donau, sowie ein Überschwemmungsgebiet auf dem heutigen Gebiet Floridsdorf und Donaustadt angelegt. Die somit neu gewonnenen Stadtgebiete zwischen Innenstadt und Donau wurden in rasterförmigen Parzellen angeordnet, das Quartier hat seither seine Struktur nicht grundlegend verändert. Die Parzelle der Engerthstraße liegt auf dem damals regulierten Gebiet.

 

Namensgeber der Engerthstraße ist Freiherr Wilhelm von Engerth, der Teil der Donauregulierungskommission war. Das Gebäude der Engerthstraße 149 ist ein H-Trakter der Gründerzeit. Die Ersteinreichung ist im Jahr 1910 erfolgt, der Architekt leider nicht mehr bekannt. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude kurz darauf errichtet wurde, somit ist das Bauwerk der Spätgründerzeit (1890 – 1918) zuzuordnen. Das Innere des Hauses ist wunderschön erhalten. Die in grau-blau gehaltenen Elemente wie Türen und Fenster sind nach wie vor vorhanden, strukturierte, einzigartige Zementfliesen sind ebenfalls noch vorhanden und gut erhalten. Im 2. Weltkrieg wurde einer der südlich gelegenen Baublocks völlig zerstört, die beiden nördlich benachbarten Grundstücke wurden mit Bombentreffern beschädigt, die Engerthstraße 149 selbst blieb jedoch von jeglichen Beschädigungen verschont.

 

Lage

Das Projekt liegt am nördlichen Ende des 2. Bezirks Leopoldstadt. Die kurze Distanz zur Alten Donau wertet den Standort vor allem in den Sommermonaten besonders auf. Dieser Stadtteil Wiens hat sich in den letzten Jahren stark verändert und entwickelt. Unweit des Standortes befindet sich das sogenannte Nordbahnhof Gelände, das seit 2010 in den Fokus der Wiener Stadtentwicklung gerückt ist. Etwa 500m südlich ist vor kurzer Zeit ein neues Stadtquartier rund um den Rudolf-Bednar-Park entstanden. Westlich der Engerthstraße 149 ist im Jahr 2017 ein neuer Flächenwidmungsplan erstellt worden, der ein neues Stadtgebiet mit gemischter Nutzung Richtung Augarten und Wohnnutzung Richtung Donau vorsieht. Auch hier sollen großzügige Freiräume geschaffen werden, die das Grätzel weiter aufwerten. Die direkte Umgebung ist sehr durchmischt aus Bauten der unterschiedlichsten Baustile, Höhen und Baualter. Direkt neben dem Projektstandort steht ein altes Backsteingebäude, das dem Standort einen ganz speziellen, loftartigen Charakter verleiht. In Kombination mit den zahlreichen Neubauten der Umgebung hat das Grätzel einen besonders spannenden und einzigartigen Charakter. Das Projekt befindet sich nicht in einer Schutzzone, ist jedoch als Wohnzone gewidmet.

Erreichbarkeit

Die Buslinien 11A und 11B halten an der nächsten Straßenkreuzung und fahren in einer etwa 4-minütigen Taktung zu den nächsten U-Bahn Stationen U1 Vorgartenstraße, U6 Handelskai bzw. U2 Stadion und U4 Heiligenstadt. Außerdem gibt es an den Buslinien zahlreiche Umstiegsmöglichkeiten in Bus- und Straßenbahnlinien. Der Praterstern als S-Bahn- bzw. Bahn-Verkehrsknotenpunkt ist eine U-Bahn Station von der Vorgartenstraße entfernt. Das Fahrradnetz rund um die Engerthstraße 149 ist mit Radwegen erschlossen, zur Donauinsel führt ein durchgängiger Radweg, Richtung Innenstadt wechseln sich Radwege, markierte Streifen auf der Fahrbahn bzw. Radrouten ab, der Weg ist auch hier lückenlos für Radfahrer erschlossen. Mit dem PKW ist der Standort über die Südost-Tangente und den Handelskai bzw. die Lasallestraße an das hochrangige Verkehrsnetz angeschlossen.