1020 Wien, Wolfgang-Schmälzl-Gasse 5

Fertigstellung: September 2020

Architektur

Erstmals kartiert wurde das Gebiet rund um die Wolfgang-Schmälzl-Gasse Mit dem Stadtplan von Nagel im Jahr 1870. Lasallestraße und Ausstellungsstraße wurden, vermutlich im Zuge der Vorbereitungen für die Weltausstellung im Jahr 1873 auf dem Areal des Praters, sternförmig angelegt. Zwar wurden bereits Venediger Au und dahinter erste Straßenzüge, darunter auch die Wolfgang-Schmälzl-Gasse angelegt und kartiert, dennoch war dieser Bereich nach wie vor Grünraum bzw. bewaldet. Knapp hinter der Wolfgang- Schmälzl-Gasse / Ausstellungsstraße begann bereits der Uferbereich der Donau. Im Franziszeischen Kataster 1829 ist ersichtlich, dass entlang der Lasallestraße ein Erddamm gegen die Donau errichtet wurde. Der Verlauf des äußersten Donauarms verlief nun parallel entlang der Lasallestraße bis zum heutigen Kaiserwasser. Die nun gewonnene Landfläche rund um die Wolfgang-Schmälzl-Gasse wurde „Schwimschutmais“ benannt, etwas weiter südlich entlang der Ausstellungsstraße war das Gebiet parkähnlich und „Feuerwerks-Platz“ tituliert.

 

Laut Stadtplan 1887 wurden entlang der Kronprinz-Rudolf-Straße (Lasallestraße) und der Ausstellungsstraße erste Gebäude errichtet. Mit dem Generalstadtplan 1904 war das Gebiet vollständig bebaut und somit wurden die bis heute laufenden Straßenzüge, Plätze und Parks im Stuwerviertel fixiert. Die Wolfgang-Schmälzl-Gasse wurde laut Kriegsschadenplan im 2. Weltkrieg nicht beschädigt. Das Gebäude wurde im Jahr 1905 erstmals baubewilligt, Bauherr und Grundstücksbesitzer war August Kohl, als Planverfasser war der Maurermeister Franz Nowotny angeführt. Es wurde als aus Mezzanin und drei Stockwerke hohes Gassen-, Geschäfts- und Wohnhaus konzipiert. Typisch für die Gründerzeit ist das Haus als Eckhaus mit außenliegendem Stiegenhausturm konzipiert. Im Keller wurden auf der Seite der Wolfgang-Schmälzl-Gasse Einlagerungsräume, auf Seite der Ybbsstraße eine Werkstätte konzipiert, im Hochparterre wurden auf Seite der Wolfgang-Schmälzl-Gasse Gassenlokale, an der Ecke ein Geschäft geplant, entlang der „Neuen Gasse“ (Ybbsstraße) wurden Wohneinheiten geplant. Ursprünglich wurden im gesamten Haus kleine Einheiten (Zimmer- Küche- Kabinett) vorgesehen.

Lage

Das Projekt liegt am nördlichen Rand des Stuwerviertels, inmitten des 2. Wiener Gemeindebezirks. Die Seitengasse der Lasallestraße ist sehr gut erschlossen, liegt aufgrund seiner Situierung als Einbahnstraße jedoch sehr verkehrsberuhigt. Das Stuwerviertel ist ein in Wien bekanntes Viertel und hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Bedingt durch die Ansiedlung des WU Campus im Bereich Messe-Prater und die Bautätigkeiten rund um den Rudolf-Bednar-Park nördlich des Stuwerviertels, ist dieses Grätzel zu einer beliebten Wohngegend avanciert. Inmitten des Stuwerviertels befindet sich der Max Winter Park, das westliche Ende des Stuwerviertels bildet die Venediger Au. Südlich der Ausstellungsstraße beginnt bereits der Prater mit dem Wurschtlprater, dem Schweitzerhaus sowie Sportflächen. Das Projekt befindet sich in einer Wohnzone.

Erreichbarkeit

Die U-Bahn Station Vorgartenstraße (U1) findet sich in 5-minütiger Gehdistanz, entlang der Harkortstraße fährt die Buslinie 82A, die nächste Busstation ist etwa 3 Gehminuten entfernt. Die U-Bahn Station Messe- Prater (U2) ist in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Das Fahrradnetz rund um die Wolfgang-Schmälzl--Gasse ist mit Fahrradstreifen erschlossen, auf den nahegelegenen Haupterschließungsstraßen sind eigene Radwege vorhanden. Zur Donauinsel führt über die Ausstellungsstaße ein durchgängiger Radweg, Richtung Innenstadt wechseln sich Radwege, markierte Streifen auf der Fahrbahn bzw. Radrouten ab, der Weg ist jedoch auch hier lückenlos für Radfahrer erschlossen. Mit dem PKW ist der Standort über die Lasallestraße und den Handelskai an die Süd-Ost-Tangente angeschlossen, über den Praterstern können hochrangige innerstädtische Verkehrsrouten angesteuert werden.